Hohe Ansteckungsgefahr bei Windpocken


Zeigen sich rote Flecken mit kleinen Bläschen, sollten die Alarmglocken klingeln und der Gang zum Kinderarzt (nach telefonischer Vorankündigung) erfolgen: Denn es können Windpocken sein – und das ist eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten überhaupt. Schätzungen des Robert Koch-Institutes zufolge infizieren sich in Deutschland jedes Jahr 750.000 Menschen mit Windpocken.

Das Problem: Es gibt kaum Vorwarnzeichen. Denn während der Inkubationszeit treten erst nur unspezifische Symptome wie Unwohlsein oder leichtes Fieber auf. Ist das typische Krankheitsbild erkennbar, geht alles schnell: Es bilden sich rote Flecken, die dann zu sogenannten Papeln und schließlich zu mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen werden. Zum Schluss trocknen diese unter Krustenbildung ein.

Eine Therapie gegen Windpocken gibt es in der Regel nicht. Die Patienten können nur geduldig abwarten, bis die körpereigene Abwehr die Infektion besiegt hat. Dabei sollten Patienten allerdings weitestgehend isoliert werden, denn Windpocken sind hochansteckend: Die Viren werden durch die Luft übertragen. Das heißt: Schon der Aufenthalt in einem gemeinsamen Zimmer kann zur Ansteckung führen. Bereits ein bis zwei Tage vor Ausbruch des Ausschlages können Viren übertragen werden. Zeigen sich keine neuen Flecken mehr, sind alle Bläschen sicher verkrustet, ist die Ansteckungsgefahr vorbei. Unsere Empfehlung: Falls kein ausreichender oder unklarer Impfschutz besteht, dann direkt impfen lassen. Denn durch eine sogenannte „Riegelungsimpfung“ kann nach Kontakt zu einem Windpocken-Erkrankten der Ausbruch der Infektion noch verhindert werden.