Übersicht Untersuchungen U2-J2

U2: Direkt nach der Geburt zum Kinderarzt

Drei bis zehn Tage nach der Geburt erfolgt eine Basisuntersuchung. Wir untersuchen Gewicht und Größe, Motorik und Organe wie Herz, Lunge, Bauch und Haut des Neugeborenen. Zudem erfolgt ein Stoffwechsel-Screening im Blut und eine Ultraschall-Untersuchung der Hüfte und eventuell auch vom Kopf.

 

U3: Das Baby wächst schon rasch

In der vierten bis sechsten Woche interessieren wir uns besonders für Gewichtszunahme, Kopft- und Längenwachstum. Es erfolgt erneut ein Hüftultraschall. Wir fragen nach dem Trinkverhalten und den Schlafgewohnheiten, denn dies lässt einige Rückschlüsse auf das Befinden des Babys zu.

 

U4: Es kann schon geimpft werden

Bei dieser Untersuchung zwischen dem 3. und 4. Lebensmonat testen wir vor allem die Koordination der Bewegungen, kontrollieren Hüftgelenke, Nervensystem sowie Hör- und Sehvermögen. Zudem werden nun ersten Impfungen (Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenza, Hepatitis B, Kinderlähmung und Pneumokokken, vorgenommen.

U5: Das Brabbeln macht Spaß

Nun stehen im 6. und 7. Monat die Sinne und die Kommunikationsfähigkeit im Vordergrund. Wir schauen uns die Reaktionsfähigkeit des Kindes und seine Wahrnehmung des Umfelds an. Das heißt: Greift der Säugling nach Gegenständen und hat er Interesse an anderen Menschen? Zudem messen wir erneut Körpergröße, Gewicht und Kopfumfang.

 

U6: Es geht mit großen Schritten vorwärts

Zwischen dem 10. und 12. Monat schauen wir uns die sprachliche Entwicklung, die Grob- und Feinmotorik, die Hand- und Augenkoordination sowie die soziale und emotionale Entwicklung an. Nun fragen wir auch nach dem sogenannten „Fremdeln“ – also, ob das Kind Angst vor Fremden hat. Dieses Phänomen verschwindet wieder, wenn das Kind neugieriger wird und seine Scheu anderen gegenüber verliert. Jetzt sollten auch die Impfungen gegen Mumps, Masern, Röteln und Windpocken, kurze Zeit später auch gegen Hirnhautentzündung (Meningokokken) durchgeführt werden.

 

U7: Vom Baby zum Kleinkind

Diese Kontrolle findet zwischen dem 21. und 24. Lebensmonat statt. Besonders Augenmerk legen wir auf den Bewebungsapparat, die Wirbelsäule sowie eventuelle Fehlstellungen und Haltungsfehler bei Füßen und Beinen. Sozialverhalten, Sauberkeitsentwicklung, Hören, Sehen sowie Sprachentwicklung spielen ebenso eine Rolle.

 

U7a: Sind schon alle Milchzähne da?

Im Alter von 3 Jahren findet die U7a statt. Wir prüfen Organe und machen Hör- sowie Sehtests, ermitteln Gewicht sowie Körpergröße und führen eine Urinuntersuchung durch. Zudem wird geschaut, ob das Kind soziales Verhalten zeigt und altersgerechte Sprachfortschritte macht. Wir erkennen und behandeln allergischen Erkrankungen oder auch Übergewicht.

 

U8: Auf einem Bein stehen, macht Spaß

Mit dreieinhalb bis vier Jahren folgt die U8. Teil der Tests ist die Untersuchung der körperlichen Geschicklichkeit – zum Beispiel das Stehen auf einem Bein (Grobmotorik und Gleichgewicht) und das Malen von einfachen Formen (Feinmotorik). Wir testen auch ausführlich das Seh- und Hörvermögen, die Sprachentwicklung, das soziale Verhalten, den Grad der Selbstständigkeit und auf die Kontaktfähigkeit des Kindes.

 

U9: Ist das Kind etwa schon vorschulreif?

Mit etwa 5 Jahren kommt die letzte Untersuchung vor der Einschulung. Das ist ein wichtiger Schritt im Leben, deshalb schauen wir uns in aller Ruhe alles noch einmal genau an und beurteilen die gesamte körperliche, motorische, geistige und soziale Entwicklung des Kindes, erneut erfolgen standardisierte Hör-, Seh-, Farb- und Sprachtests. In diesem Alter hat sich Ihr Kind im Übrigen auch schon auf eine Körperseite als Rechts- oder Linkshänder festgelegt. Es lässt sich eine erste Einschätzung abgeben, wann das Kind schulreif ist.

 

U10: Wichtige Fähigkeiten für die Schule

Bei Schulkindern im Alter von sieben bis acht Jahren schauen wir sehr genau hin. Kurzum: Wir machen eine umfangreiche Prüfung von Kopf bis Fuß – also der Organfunktionen, des Seh- und Hörvermögens, der grob- und feinmotorische Entwicklung, der Körperhaltung, der geistigen, seelischen und sozialen Entwicklung. Zudem prüfen wir den Impfpass auf Vollständigkeit. Gerade bei der U10 zeigen sich Entwicklungsstörungen wie zum Beispiel eine Lese-Rechtschreib-/Rechen schwäche sowie Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsstörungen, welche früh erkannt gut zu behandeln sind.

 

U11: Probleme erkennen und behandeln

Die zweite Grundschuluntersuchung führen wir im Alter von 9 bis 10 Jahren durch. Wir checken den körperlichen und geistigen Gesundheitszustand anhand von Größe und Gewicht, prüfen Harn und Impfstatus, untersuchen den Zustand der Organe, das Skelettsystem und die Sinnesfunktionen. Immer wieder zeigen sich in diesem Alter auch Sozialisations- und Verhaltensstörungen. Dazu zählen auch gesundheitsschädliches Medien- und Konsumverhalten. Auch erste Zeichen einer Suchtentwicklung sowie psychosomatische Störungen wie Kopf- und Bauchschmerzen, Ängste und Schlafstörungen wollen wir erkennen und behandeln.

 

J1: Die erste Jugendgesundheits-Untersuchung

Bei dieser Vorsorgeuntersuchung im Alter von 12 bis 14 Jahren steht die Entwicklung des Körpers im Vordergrund. Gerade bei Mädchen startet die Pubertät immer früher. Daher sprechen wir die körperliche, soziale und die schulische Entwicklung durch und informieren über Suchtgefahren. Sexuelle Aufklärung sowie ausführliche Informationen zu Verhütungsmitteln und AIDS sind Themen. Wir interessieren uns auch für die Wirbelsäule, Füße und Beine, um eventuelle Fehlstellungen zu erkennen und handeln zu können.

 

J2: Von der Sexualität und Haltungsproblemen

Im 15. bis 17. Lebensjahr folgt die sogenannte zweite Jugendgesundheits-Untersuchung. Sie soll einerseits zeigen, ob die Pubertätsentwicklung normal verläuft, andererseits auch die die seelische Situation des Jugendlichen beleuchten. Wir führen internistische und orthopädische Untersuchungen durch, um Störungen der Schilddrüsenfunktion, der Gewichtsentwicklung oder auch Haltungsprobleme zu erkennen. Zudem prüfen wir Verhaltens- und Sozialisationsstörungen und klären Fragen der Sexualität.

 

 

Wichtig zu wissen

Seit 2006 bekommen Kinder und Jugendliche ein zusätzliches Vorsorgeheft – das Grüne Heft – mit vier weiteren Untersuchungen, für die die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die U7a immer, für die U10, U11 und J2 zunehmend übernehmen.

Fragen Sie bei Ihrer
Krankenkasse dazu nach oder sprechen Sie uns an